Dr. Thomas Kuhlmann hat mir seinen neu Bau für Thomasroda gesendet. Er schreibt mir dazu:
Am Ende der Regierungszeit von Ludwig Friedrich II. Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt fanden im Umfeld der Doppelschlacht von Jena und Auerstädt im Oktober 1806 etliche weitere Schlachten statt. Wobei das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt selbst neutral war und erst später dem Rheinbund beitrat. Bei Saalfeld, genauer bei Wöhlsdorf und Crösten, also nicht weit von Thomasroda, fiel Louis Ferdinand Prinz von Preußen in der Schlacht. Eine Folge der Siege der Franzosen war auch die zeitweise Besetzung von Rudolstadt durch französische Truppen. Und natürlich war auch Napoleon höchstselbst in der Gegend unterwegs. So hat er eines Abends eine alte Fischerhütte an der Saale direkt vor Thomasroda zum Nachtquartier genommen. Beim Anblick der schönen Stadt in der Abendsonne kam es zu seinem berühmt gewordenen Ausspruch:
»Voilà, une ville…«
Und wie so oft in der Geschichte blieb auch dieses Mal Thomasroda von dem Schlachtgeschehen verschont. Zum Gedenken an diesen Schnörkel der Geschichte haben die Bürger von Thomasroda an Stelle der Fischerhütte das »Franzosen-Haus« gebaut und dort die Statue von Napoleon aufgestellt, von wo aus er nun ewig auf das Städtchen schaut. Er hätte sich hier zur Ruhe setzen sollen, Thomasroda wäre bestimmt besser als St. Helena gewesen…